Samstag, 21. März 2009

Das Ende des "Roten Blitzes"

Ein schmerzhafer Abschied steht uns bevor. Zugegeben- nach einem recht unrühmlichen Abgang- was die Sache ein wenig erleichert. Aber nun mal hübsch der Reihe nach.
Gestern hatte ich frei und so haben wir uns zu viert aufgemacht bei herrlichstem Wetter zum Bummel in der großen bunten Stadt. Düsseldorf- gut 100 km von uns enfernt und immer einen Bummel wert. Vielleicht kann man bei dem herrlichen Wetter schon zum ersten Mal draußen sitzen bei einem Kaffee mit Blick auf den Rhein, dachten wir frohen Mutes und so machten wir uns auf mit meinem heißgeliebten "Roten Blitz". Gut- er ist mittlerweile 12 Jahre alt und der Name gibt eher ironisch wieder, was wirklich unter der Haube steckt. Aber er ist mir ans Herz gewachsen mit den Jahren. Vieles haben wir miteinander durchgestanden. Immer stand er mr treu zur Seite. Ihr ahnt es gewiss schon.....
Der Hinweg klappte noch fast problemlos. Gut- dass er beim Gasgeben zwischendurch manchmal irgendwie aufheulte, hätte uns schon eine Warnung sein können. Aber dass der "Rote Bliz" uns so schmählich im Stich lassen würde.... das hätten wir ihm nicht zugetraut. Nach einem langen und wunderschönen Tag in Düsseldorf wollten wir irgendwann nur noch totmüde nach Hause. Also Einkäufe im Kombi verstaut und los ging es frohen Mutes Richtung Heimat. Und dann das: man konnte Gas geben wie man wollte, der "Rote Blitz" wurde immer langsamer. Die Drehzahl ging hoch, er jaulte schmerzlich auf und die Tachonadel zeigte 80, 60... auf der Autobahn. Also rauf auf den Seitenstreifen, Warnblinklicht an, Warndreieck raus. Alle Mann ausgestiegen, hinter die Leitplanke gekrabbelt und den ADAC angerufen. Erst schien die Sonne noch ein wenig; dann wildromantisch: Sonnenuntergang auf der A46, die Autos rauschen an uns vorbei.... Dann irgendwann: Dunkelheit auf der A46, wir schnattern zusehens. Die Laune lassen wir uns aber nicht vermiesen. Jeder hat irgendeine witzige Autogeschichte zu erzählen; was man halt so erlebt mit den guten, alten Fortbewegungsmitteln. Nach einer Stunde ist er dann da: der gelbe Engel. Dann die Diagnose: Kupplungsschaden, da kann man direkt vor Ort nichts machen. Na super! Und der Klotz kam natürlich mit einem Pkw, der uns auch nicht abschleppen durfte. Also bestellte der "Engel" dann einen Abschleppwagen- natürlich erst, nachdem alle Formulare ausgefüllt waren. Nicht, dass er schonmal die Zeit hätte nutzen können, während wir hier warten. Muss ja alles seine Ordnung haben. Und ob ich nicht vielleicht doch von ADAC-Basismitgliedschaft auf die Premiums-Migliedscaft aufstocken wolle. Weil er ja so eine tolle Hilfe ist. So ein Clown! Nachdem er also unverrichteter Dinge wieder von dannen gefahren war, hieß es: Weiterwarten. Diesmal auf den Abschleppwagen. Der Fahrer erwies sich jedoch als wahrhaft hilfreicher Engel und regelte kurzerhand, dass nicht nur der "Rote Blitz", sondern auch seine vier Insassen gut nach Hause kamen. Als ich dann spätabends endlich zuhause war, bin ich nur noch totmüde ins Bett gefallen. Und heute Morgen sieht die Welt schon gleich viel freundlicher aus: die Sonne lacht und ich habe den Hauptpreis bei Heikes herziger Verlosung gewonnen. Juchhu! Ich freue mich sehr- auch wenn ich mich jetzt wohl nach 12 gemeinsamen Jahren von meinem guten alten Kombi trennen werde. Er hat wohl doch mitbekommen, dass wir uns unsensiblerweise in seinem Beisein über die Abwrackprämie unterhalten haben. Aber so ein unrühmlicher Abgang spätabends auf der Autobahn, das hätte doch wirklich nicht sein müssen. Eins muss man ihm natürlich lassen- diesen Abgang werden wir wohl alle so schnell nicht vergessen.
Liebe Grüße, Ute.

2 Kommentare:

  1. Oh je!

    Nach dem Erlebnis hast Du Dir den Urlaub aber so richtig verdient!

    Ich wünsche Dir schöne Tage und gaaaaaaaaaaaaanz viel Erholung. Das Wetter soll ja hier wieder schlechter werden...

    Ganz liebe Grüsse von
    Silke

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  2. Danke für diesen schönen Bericht... :-)

    äs grüässli
    maya

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